
Wasserstoff als Zukunft von Wielkopolska
Wielkopolska hat als eine der ersten Regionen in Polen Maßnahmen im Bereich des Aufbaus eines regionalen Wasserstoff-Ökosystems ergriffen. Für Wielkopolska ist das eine konkrete Entwicklungsrichtung, eine Investition in die Energieunabhängigkeit und ein Impuls für die lokale Wirtschaft. Die Entscheidung, auf Wasserstofftechnologien zu setzen, wurde bereits im Jahr 2018 getroffen – mit Blick auf die langfristige Entwicklung der Region. Seitdem beteiligt sich Wielkopolska an der Suche nach Partnern im In- und Ausland, die sich für die Förderung und Entwicklung von Technologien, die auf Wasserstoffanwendungen basieren, engagieren. Wasserstoff ist in Wielkopolska als kein Experiment betrachtet. Es ist eine strategische Entscheidung, die im Hinblick auf die Wirtschaft, die Umwelt und künftige Generationen getroffen wurde.
Im Jahr 2019 wurde die Wielkopolska Wasserstoffplattform gegründet, deren Hauptaufgabe die vielschichtige, interdisziplinäre Zusammenarbeit der Selbstverwaltung der Woiwodschaft Wielkopolska mit Unternehmen, der Wissenschaft, lokalen Selbstverwaltungen und Nichtregierungsorganisationen ist. Die Plattform, die derzeit über hundert Mitglieder vereint, hat ein gemeinsames Ziel: ihre Potenziale für den Aufbau einer emissionsarmen und -freien Wirtschaft zu bündeln und zu nutzen. Im Jahr 2021 wurde die Absichtserklärung zur Gründung des Wielkopolska Wasserstofftals unterzeichnet, die es ermöglichen wird, die Position Wielkopolskas als wichtigen Akteurs in der neu entstehenden Wasserstoffindustrie zu stärken. An der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft in der Region beteiligt sind: die Woiwodschaft Wielkopolska, die Städte Kalisz, Konin, Leszno, Ostrow Wielkopolski, Pila, Posen, die Technische Universität Posen, die Adam-Mickiewicz-Universität Posen und die Naturwissenschaftliche Universität Posen, sowie SOLARIS BUS & COACH Sp. z o.o. aus Bolechowo bei Posen und ZE PAK S.A. aus Konin.
Im Jahr 2022 erhielt das Unternehmen ZE PAK S.A. eine integrierte Genehmigung für den Betrieb von Anlagen zur Brennstoffverbrennung und Wasserstoffproduktion. Die Anlagen befinden sich auf dem Gelände des Kraftwerks Konin. Der von der ZE PAK S.A. Gruppe produzierte Wasserstoff versorgt den öffentlichen Verkehr in Konin. Der erste Wasserstoffbus Solaris Urbino 12 Hydrogen erschien bereits 2022 auf den Straßen von Konin. Darüber hinaus befinden sich seit 2023 25 Wasserstoffbusse in der Flotte des Posener Nahverkehrsunternehmens.
Obwohl Polen zu den führenden Wasserstoffproduzenten in Europa gehört, dominierte bisher der sogenannte graue Wasserstoff – hergestellt aus fossilen Brennstoffen. Wielkopolska hat sich für eine andere Richtung entschieden: den grünen Wasserstoff. Dieser entsteht durch die Elektrolyse von Wasser, die mit Energie aus erneuerbaren Quellen (im Falle von Wielkopolska sind das hauptsächlich Wind- und Solarenergie) betrieben wird. Diese Technologie ist nicht nur eine Chance für saubere Energie, sondern auch eine reale Möglichkeit, sich von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen und die EU-Klimaziele verfolgen zu können. Wielkopolska bewegt sich im Hauptstrom des Grünen Deals. Im Rahmen der EU-Finanzierungsperspektive 2021-2027 stehen Wielkopolska über 2 Milliarden Euro für klimafreundliche Maßnahmen zur Verfügung, von denen ein Teil in Wasserstoffinvestitionen fließen kann.
Dem Austausch von Gedanken und Ansichten sowie dem Erwerb von Wissen und dem Aufbau von Kompetenzen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft dient das seit 2022 jährlich in Posen veranstaltete Forum NetZeroEnergy H2POLAND. Es ist die erste großformatige Konferenz in Polen und Mittel- und Osteuropa, die vollständig Wasserstoff- und Dekarbonisierungstechnologien gewidmet ist. Vom 8. bis 10. April 2025 fand die 4. NetZeroEnergy H2Poland statt. Die Konferenz versammelte über 100 Redner und fast 100 Aussteller aus 11 Ländern. Am Panel zum Thema „Ökonomie von Wasserstoffprojekten – mehr als Geld: Schlüsselressourcen, Strategien und Rahmenbedingungen“ nahm der Geschäftsführer der LEA LandesEnergieAgentur Hessen, Herr Dr. Karsten McGovern, teil.
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