Januar 2019

Wielkopolska – eine der drei wirtschaftlich stärksten Regionen in Polen

Die Wirtschaft Polens zeichnet sich vor dem Hintergrund anderer Länder positiv aus.  Heute macht das BIP pro Kopf in Polen ca. 70% des EU-Durchschnitts aus, wobei das Verhältnis vor der Krise 2007 53% betrug und zum Zeitpunkt des EU-Beitritts Polens – lediglich 50%.
Nominal nimmt BIP in allen polnischen Regionen zu. 2017 machte es beinahe 2 Billionen PLN aus. Die Anteile der jeweiligen Regionen an dem Landes-BIP und das Tempo, mit dem sie den EU-Durchschnitt aufholen, sind jedoch unterschiedlich.

Informationen dazu findet man in dem neuesten Bericht des Polnischen Hauptstatistikamtes (GUS) in Warschau. Für die Zwecke der Veröffentlichung teilte GUS Polen in 17 Regionen auf. Neben 16 Wojewodschaften wurde auch Warschau und Umgebung als eine Region ausgesondert. Die Hauptstadt wurde separat betrachtet, weil sie die Zahlen für die Wojewodschaft Mazowieckie, zu der sie formal gehört, stark überhöhen würde.

Über 55% polnischen BIP wird in nur 5 Regionen erwirtschaftet: Großraum Warschau – 17,2%, Schlesien (Kattowitz) – 12,2%, Wielkopolska (Posen) – 9,9%, Niederschlesien (Breslau) – 8,3% und Malopolska (Krakau) – 8%. Darunter zeichnen sich Malopolska und Wielkopolska aus. Die beiden Regionen haben nach 2010 ihre Anteile am polnischen BIP wesentlich erhöht. Malopolska um 0,7 Prozentpunkt, und Wielkopolska – um 0,6. Der Anteil Schlesiens an dem BIP des Landes sank um 0,8 Prozentpunkt (die Region leidet unter einer zu langsamen Modernisierung der alten Industrien und der Petrifizierung der auf Kohle basierten Wirtschaft). In den Regionen ist auch das BIP pro Kopf am höchsten. Im Großraum Warschau macht es so viel wie 219% des Durchschnitts für ganz Polen und ist vergleichbar mit den reichsten Regionen der EU. Die guten Ergebnisse Warschaus sind zum großen Teil auf die Tatsache zurückzuführen, dass viele Unternehmen eben in der Hauptstadt ansässig sind, auch wenn die Fertigung oder die Dienstleistungen in anderen Regionen ausgeführt werden. Die weiteren Plätze belegen: Niederschlesien (110,5% des Landesdurchschnitts), Wielkopolska (109,1%) und Schlesien (103,4%).

Am Ende des Rankings befinden sich 5 Wojewodschaften in Ostpolen, mit Lubelskie an der letzten Stelle. Das BIP pro Kopf macht in der Region nur 68,9% des Landesdurchschnitts, und der Anteil Lubelskies an dem polnischen BIP macht schon seit zehn Jahren nur 3,8% aus. Die Wojewodschaften im Osten Polens zählen zu den ärmsten Regionen der EU. Deswegen wurden 2 Mrd. EUR aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung in der Finanzperspektive 2014-2020 ausgesondert und das Programm Polska Wschodnia (Ostpolen) wurde ins Leben gerufen. Das Programm ist ein Instrument für die Förderung der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Entwicklung der 5 Wojewodschaften in Ostpolen, und die Mittel daraus werden für die Förderung der innovativen Unternehmen und für Investitionen in Transport, die die räumliche Zugänglichkeit und den Zusammenhang des Gebietes erhöhen, bestimmt. Darüber hinaus nehmen die ärmsten Wojewodschaften seit 15 Jahren die staatlichen Subventionen in Anspruch, die unter Vermittlung der Staatskasse ausgezahlt werden und die von den Regionen stammen, wo die Steuereinnahmen höher sind als die Durchschnittseinnahmen der regionalen Selbstverwaltungen in Polen. Die höchsten Summen zahlen für diesen Zweck Warschau, Posen und Krakau, und der Mechanismus bildet teilweise die deutsche Interregionale Ausgleichspolitik nach. Die schwachen Wirtschaftsergebnisse der Wojewodschaften in Ostpolen zeigen jedoch, dass die implementierten Förderinstrumente die erwarteten Ergebnisse nicht liefern, und dass die Diskrepanz zwischen den reichsten und ärmsten Regionen immer größer wird.
 

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