Wirtschaftsprognose für Polen 2024
Das BIP Polens wird 2023 unter 1% ausmachen und laut neuesten Prognosen zwischen 0,4% und 0,5% schwanken. Wirtschaftsexperte behaupten jedoch einstimmig, dass die Wirtschaft Polens das Schlimmste schon überstanden hat und wächst langsam wieder. Im dritten Quartal 2023 wuchs sie um 1,4% von Jahr zu Jahr, während sie im ersten und zweiten Quartal des Jahres noch sank, um entsprechend 0,3% und 0,5%.
Die wirtschaftliche Wiederbelebung wird sich in Polen relativ langsam entwickeln. Laut Prognosen der Europäischen Kommission wird das PKB in Polen 2024 2,7% betragen, und 2025 – 3,2%. Das wichtigste Problem sind die relativ schwache Wirtschaftsaussichten für die Europäische Union. Die Wirtschaft Polens ist eng mit den Wirtschaften anderer EU-Länder verbunden, und insbesondere mit Deutschland. Deutschland ist seit Jahren Polens erster Wirtschaftspartner und sein Anteil am internationalen Austausch Polens übersteigt 25%. Polen wiederum stärkt seine Position als fünfter Wirtschaftspartner Deutschlands. Nur China, die USA, die Niederlande und Frankreich machen höhere Umsätze mit Deutschland als Polen. Nach Prognosen der Europäischen Kommission wächst die gesamte EU im Jahr 2023 um 0,8% und im darauffolgenden Jahr um 1,4%.
Die Auswirkungen der globalen Inflation sind in Polen immer noch deutlich zu spüren. Die im Jahresvergleich gemessene Inflationsrate erreichte nach Schätzungen unabhängiger Institutionen (einschließlich des IWF) zum Jahreswechsel 2022/2023 ihren Höchststand und betrug 18%, bei einem Index von 14,4% für das Gesamtjahr 2022. Ende Oktober 2023 betrug die Inflation in Polen 6,3%, im September 7,7% (im Jahresvergleich). Trotz eines deutlichen Abwärtstrends liegt die prognostizierte Inflationsrate für Polen für das Jahr 2023 bei so viel wie 11,4%. Das ist immer noch sehr viel – fast doppelt so viel wie die prognostizierten 6,5% für die gesamte Europäische Union. In den kommenden Jahren wird es zu einem deutlicheren Rückgang kommen, den Prognosen zufolge wird die Inflationsrate Ende 2024 4,6% und Ende 2025 3,7% betragen, um mittelfristig das sichere Niveau des Ziels der Polnischen Nationalbank von 2,5% zu erreichen (ca. 2027).
Etwas besser ist die Lage auf dem polnischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote sank von 5,4% Ende 2021 und 5,1% Ende 2022 auf derzeit 5%, verglichen mit dem Durchschnitt der gesamten Europäischen Union von 5,9%, und das trotz der Aufnahme einer großen Zahl von Arbeitskräften aus der Ukraine, die zusammen mit einer großen Flüchtlingswelle nach Februar 2022, die auf über 2 Millionen Menschen geschätzt wird, in Polen Zuflucht gefunden haben. Nach aktuellen Angaben der Arbeitsämter beträgt die Gesamtzahl der in Polen Beschäftigten mit ukrainischen Pässen 750.000. Wielkopolska ist seit vielen Jahren die Region mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote sank in der Region von 3,1% Ende 2021 auf 2,9% Ende 2022 und ist seitdem unverändert geblieben. Die Stadt mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit im ganzen Land wiederum ist die Hauptstadt Wielkopolskas – Posen, wo die Arbeitslosigkeit weniger als 1% beträgt. Wielkopolska und insbesondere Posen leiden nach Angaben des lokalen Woiwodschaftsarbeitsamtes unter einem Mangel an Arbeitskräften in allen Berufen. Das Problem des Arbeitskräftemangels wird sich in den kommenden Jahren auf das ganze Land ausweiten, denn aktuellen Prognosen zufolge wird die Arbeitslosenquote in Polen weiter sinken und Ende 2024 bei 2,8% und Ende 2025 bei 2,7% liegen.