Weniger EU-Mittel für Wielkopolska
Wielkopolska hat in den letzten Jahren sein hohes Wirtschaftswachstum aufrechterhalten. Die Wachstumsdynamik schwankt jährlich um 8% und ist eine der höchsten unter den polnischen Regionen. Das Pro-Kopf-BIP von Wielkopolska liegt bei 110% des nationalen Durchschnitts und bei fast 80% des EU-Durchschnitts.
Im Jahr 2018 übertraf das BIP von Wielkopolska das Niveau von 75% des EU-Durchschnitts und die Region wurde von der Gruppe der weniger entwickelten Regionen in die Gruppe der Übergangsregionen verschoben. Dieser Aufstieg hat finanzielle Konsequenzen. In der finanziellen Perspektive 2021-2027 wird Wielkopolska weniger Mittel aus den europäischen Strukturfonds erhalten als in den letzten sieben Jahren. Nur zwei andere überdurchschnittlich entwickelten polnischen Regionen befinden sich in einer ähnlichen Situation: die Hauptstadtregion Warschau und Niederschlesien.
In der neuen finanziellen perspektive 2021-2027 - wie in den Vorjahren - werden 40% der Mittel, die Polen im Rahmen der Kohäsionspolitik von der EU erhalten wird, den Selbstverwaltungen der Wojewodschaft für die Umsetzung regionaler operationeller Programme zur Verfügung gestellt. Dies werden 28,4 Mrd. EUR sein, d.h. ca. 10% weniger als in den Jahren 2014-2020. Aus diesen Mitteln entfallen auf Wielkopolska weniger als 1,1 Mrd. EUR. Darüber hinaus erhält Wielkopolska knapp 0,39 Mrd. EUR aus den Mitteln des sogenannten Just Transition Fund für die Umstrukturierung der vom Braunkohlebergbau dominierten Wirtschaft im Osten der Region (Subregion Konin). Insgesamt wird Wielkopolska in der Perspektive 2021-2027 rund 1 Mrd. EUR weniger erhalten als in den letzten sieben Jahren.
Die Selbstverwaltung der Region Wielkopolska kritisierte die von der Regierung vorgelegte Verteilung der Mittel im Rahmen der Kohäsionspolitik. Angesichts der Tatsache, dass Wielkopolska erst vor kurzem die Grundschwelle des Konvergenzziels (75% des EU-Durchschnitts) und nur geringfügig überschritten hat und dass der Bedarf, insbesondere im nördlichen und östlichen Teil der Region, immer noch groß ist, scheinen die vorgeschlagenen Mittelkürzungen zu drastisch zu sein.